Meldebestand / Mindestbestand

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wp180 schrieb am 13.08.2018
Hallo zusammen.

Kann mir jmd erklären, was genau ich bei Meldebestand, Mindestbestand, Bestellmenge und verpackungseinheit reinschreiben muss?

Folgende Voraussetzung wird angenommen: Ich habe ein Paket Schrauben à 200 Einzelschrauben. Habe diese 1x drin als Paket mit Stückliste, und einmal einzeln mir 200 St.
Es soll immer ein Paket da sein.

Bisher hab ich es so:
Beim Paket: Meldebestand 1, Mindestbestand 1, Bestellmenge 1, Verp-Einheit 200
Einzeln: Meldebestand 200, Mindestbestand 200, Bestellmenge 1, Verp-Einheit 200

Ist das so richtig?
Danke schon mal im voraus.

Grüsse
Micha

P.S.: Kann mich mit meiner Email nicht mehr bei euch einloggen.
Daniel schrieb am 20.08.2018
Hallo Micha,

die Einstellungen sind wegen der Stückliste und der Verpackungseinheit etwas kniffelig.

Zunächst wäre wichtig zu klären, ob der Lagerbstand von Paketen und Schrauben getrennt voneinander geführt werden soll oder nicht.

Vermutlich möchtest du den Lagerbstand der einzelnen Schrauben führen, aber immer noch ein unangebrochenes Paket im Lager haben?

P.S.: Wegen der E-Mail am besten beim Support melden.
Michael schrieb am 20.08.2018
Hallo Daniel.

Das mit der Email hat sich erledigt, hatte mich mit einer völlig anderen Mail angemeldet.

Lagerbestand getrennt aktuell, gebe den Bestand immer nur bei der Stückliste, also bei den Schrauben, an.
Genau, wenn ich mit den Einzelnen unter 1 paket komme, sollte eig direkt ein neues, komplettes Paket bestellt werden.

Grüsse, Micha
Daniel schrieb am 20.08.2018
Es ist nicht möglich angebrochene oder vollständige Verpasckungseinheiten in der WaWi abzubilden.

Ich würde es wie folgt machen:

Meldebstand, Bestellmenge und Verpackungseinheit für die Schrauben auf 200 setzen. Bei einem Bestand von 199 Stück werden wieder 200 Schrauben nachbestellt. Die VPE kann man nutzen, um auf der Bestellung die eigentlichen 200 Stück Schrauben (aus Sicht des Systems) als 1 Paket Schrauben (aus Sicht des Lieferanten) anzugeben.

Der Stückliste "Paket" brauchst du keinen Meldebstand geben, weil über den Bestand der Schrauben nachbestellt wird.

Nachteil dieser Variante ist, dass du nie sicher sein kannst, noch ein vollständiges Paket zu haben. Der Lagerbstand der Schrauben könnte sich z.B. auch auf 4x50 Stück aufteilen.


Alternativ:

Du führst den Lagerbestand der Pakete (Meldebestand=1, Bestellmenge=1, VPE=1) und legst keinen Meldebstand für die einzelnen Schrauben fest. Wenn du nun ein neues Paket anbrichst, kannst du die Restmenge per Lagerbstand zu den Schrauben hinzubuchen. Dann kannst du sicher sein, immer ein vollständiges Paket im Lager zu haben. Die Buchung von Paket auf Schraube muss aber immer manuell erfolgen.
Daniel schrieb am 20.08.2018
P.S.: Wenn du mit der "Alternative" arbeitest, MUSS beim Paket der Haken "mit Lagerbstand der Einzelteile arbeiten" ENTFERNT werden, weil sonst beim Verkauf eines Paketes auch die Schrauben abgebucht werden.
Michael schrieb am 20.08.2018
Hallo Daniel.

Ich werde das mal ändern bei mir und ausgiebig testen. Und mich dann auf jeden Fall wieder melden :D

Danke erst mal.
Micha
Michael schrieb am 20.08.2018
Ok, hab mir das jetzt nochmal angeschaut:

Die alternative scheint mir blöd zu sein, von daher würde ich Vorschlag 1 umsetzen.

Bei den einzelnen Schrauben hab ich jetzt melde 100, Mindest 100, Bestell 100, VPE 100.
Bei den Paketen dann immer 0,0,0,0 oder
0,100,100,100 oder sogar nur
0,1,1,1 (100) ?

Bin leider kein VWL'ler, sonst wäre das vllt klarer :D

Micha
Daniel schrieb am 21.08.2018
Die wichtigste Kennzahl ist in diesem Fall der Meldebestand. Wenn der Lagerbstand den Meldebestand unterschreitet, soll nachbestellt werden. Genauer noch wenn die Verfügbarkeit den Meldebestand unterschreitet. Der Meldebestand definiert also den Zeitpunkt wann bestellt wird.

Verfügbarkeit = Lagerbestand - Reservierungen

Meldebestand = 0, es wird kein Lagerbestand aufgebaut, es wird nur bestellt was auch verkauft wird
Meldebestand = 1, es wird bestellt wenn der Lagerbestand auf null gefallen ist oder der Artikel reserviert wird
usw.

Der Mindestbestand gibt die "eiserne Reserve" an und sollte eigentlich nicht erreicht werden. Wird er jedoch angekratzt, kann man z.B. eine Ersatzbestellung bei einem "schnelleren" Lieferanten in Betracht ziehen. Der Mindestbestand kann in der Praxis durchaus bei null liegen.

Wenn du den Meldebestand berechnen möchtest, kannst du folgende Formel verwenden:

Meldebestand = Tagesverbrauch * Lieferzeit Tage + Mindestbestand

Eine weitere wichtige Kennzahl ist die Bestellmenge. Wieviel bestellt wird, hängt vom aktuellen Bedarf (Reservierungen) und der beim Artikel hinterlegten Bestellmenge ab. Mit der Bestellmenge wird also das Lager aufgefüllt. Je höher die Bestellmenge ist, desto seltener wird bestellt. Dafür wird der maximale Lagerbestand aber auch größer.

Bei der Auslegung der Kennzahlen muss man abwägen zwischen guter Lieferfähigkeit, den Lagerhaltungskosten und den Kosten für die Beschaffung der Waren.

Wenn die Kennzahlen in Hyreka eingestellt sind, kann man in den Bestellvorschlägen die Bestellungen auslösen. Wenn das Programm Daten über Umsätze und Lieferzeiten gesammelt hat, kann der Meldebestand auch automatisch berechnet werden.
Michael schrieb am 25.08.2018
Ok, so langsam wird das Stück für Stück klar und verständlich.

Danke nochmals :)

Grüsse, Micha
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